Als am 31. Dezember 2003 letztmalig die Dienstflagge in der Steuben Kaserne eingeholt wurde, herrschte bei den paar Dutzend Anwesenden eine gedrückte Stimmung: Unwiderruflich fand nach 46 Jahren die Geschichte eines Flugabwehrverbandes, der trotz vieler truppendienstlicher Veränderungen immer im Standort Achim-Uesen-Baden stationiert gewesen war, mit dem Niederholen der Dienstflagge durch Oberstleutnant Burkhardt ihr Ende. Am Anfang des Werdeganges, stand die Versetzung des Vorauspersonals von 15 Soldaten der 1./Panzerflugabwehrartilleriebataillon 3 (1./PzFlaArtBtl 3) aus Schleswig, die Ende Oktober 1957 von ihrer Versetzung nach Uesen beim Morgenappell erfuhren. Ihr Vorkommandoführer, Major Helmut Schüler, hatte, abgesehen vom Namen des Standortes Uesen, keine weiteren Informationen oder Vorstellungen von dem, was ihn und seine Männer dort erwarten würde. Major Helmut Schüler erinnert sich:“Am 01. November um 08.00 Uhr ging es los. Abmarsch per Lastkraftwagen von Schleswig nach Achim. Bis zur Autobahnabfahrt Oyten verlief alles glatt, doch dann begann die Suche nach der Kaserne. Ein freundlicher Achimer Bürger konnte uns den rechten Weg beschreiben. Sehr wichtig für uns damals: Keine ablehnende Haltung den Soldaten gegenüber, jeder Bürger half uns freundlich. Der Weg führte uns vorbei an der Gaststätte “Fidi Landwehr”, entlang des Bahnkörpers, über diesen hinweg zur Kaserne - NEIN, zur Baustelle der Kaserne. Da bereits weitere Soldaten aus Hannover und Unna angekündigt waren, hatte das Vorkommando schier unglaubliche Schwierigkeiten in der “Baustelle” zu bewältigen. Nicht nur die Unterbringung, sondern auch die Essenversorgung war problematisch: Im Kammergebäude vorgefundenes Küchengerät wurde in Büroräumen installiert, das Essen empfingen die Soldaten in ihren Kochgeschirren, Getränke wurden in ausgedienten Senf- und Marmeladentöpfen bereitgestellt.Seine ersten Kasernenbefehle schrieb der zum 01. November 1957 ernannte Bataillonskommandeur des PzFlaArtBtl 3 (neu), Major Schüler, stehend auf dem Fensterbrett seines schönen, aber zunächst noch leeren Dienstzimmers”.